Die Seele des Indianers: Dieses zu Unrecht in
Vergessenheit geratene Buch des Santee-Sioux-Indianers Charles Alexander
Eastman erzählt auf einfache und eindrucksvolle Weise von der Naturreligion und
Lebensweise der Sioux. Eastman eröffnet in sechs Kapiteln tiefe Einblicke in
die indianische Verehrung des „Großen Geheimnisses“, in familiäre Zusammenhänge
und Sitten, in zentrale Riten (Visionssuche, Sonnentanz, Medizingesellschaft,
Schwitzhütte, Pfeifenzeremonie), in Ehrenkodex und Kriegsführung, in Mythologie
und in Geisterglaube. „The Soul of the Indian“, 1911 erstmals auf Englisch
erschienen, 1938 auf Deutsch, liegt nun, anlässlich des 70. Todesjahres des
Autors, in einer längst überfälligen fundierten Neuübersetzung vor.
Vervollständigt wird dieses indianische Weisheitsbuch durch ein fachkundiges
Nachwort, das Leben und Wirken Eastmans würdigt und in den zeit- und
religionsgeschichtlichen Kontext einordnet.
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Charles Alexander Eastman (1858-1939) – mit indianischem Namen Ohiyesa (d. h. Sieger) genannt – erlebte in seiner Kindheit und Jugend noch die letzten Tage des freien Nomadenlebens der Sioux. Mit 15 Jahren kam er in die Schule, besuchte später die Universität und promovierte als einer der ersten Indianer 1890 zum Doktor der Medizin. Als Arzt und Autor setzte er sich zeitlebens für indianische Belange ein, wurde Zeuge des Massakers von Wounded Knee, war Mitgründer der ersten panindianischen Vereinigungen. Auch engagierte er sich in der us-amerikanischen Pfadfinderbewegung. Bekannt wurde er als Schriftsteller und Vermittler indianischer Kultur und Weltanschauung. Zwischen 1902 und 1918 veröffentlichte er zehn Bücher, von denen einige sehr berühmt wurden und bis heute zu den Klassikern der Indianerliteratur zählen. |
ISBN 978-3-937656-10-6, 108 S., 14 Euro